Bauen im Bestand
Das sorgfältige Abwägen zwischen dem ressourcenschonenden Erhalt des Bestands und der Anpassung an heutige Komfortansprüche ist ein Balanceakt. Im Spannungsfeld zwischen Denkmalschutz, Wirtschaftlichkeit, Gesetzgebung und Bedürfnissen der NutzerInnen sind vielfältige Lösungen gefragt.
Energetische Sanierung
Energetische Sanierungen bilden die Gelegenheit, den Werterhalt eines Gebäudes zu sichern und den Komfort der NutzerInnen zu steigern. Eine solche Sanierung kann vom einfachen Fensterersatz bis zu einer energietechnischen Gesamtsanierung, mit Fensterersatz, Dämmung der kompletten Gebäudehülle und einem Austausch der alten Heizung alles abdecken.
Mit den kantonalen Förderprogrammen existieren für die energetische Instandsetzung von bestehenden Gebäuden relevante finanzielle Anreize. Im Kanton Bern geschieht die Förderung über GEAK-Klassenaufstiege. Der dabei zugrundeliegende GEAK - Gebäudeenergieausweis der Kantone - kann auch zur Entscheidungsfindung betreffend verschiedener Sanierungsvarianten herangezogen werden.
Verdichtung
Der Ausbau oder die Umnutzung von bestehenden Gebäudevolumen wie Dachstöcken, Tennen, ungenutzten Untergeschossen und ähnlichen trägt bei zur geforderten zeitgemässen Verdichtung. Ein Ausbau erfordert frühzeitige Abklärungen und eine umfassende Planung.
Innendämmung
Kann oder darf die äussere Erscheinung der Fassade nicht verändert werden, wird zur energetischen Ertüchtigung oft eine Inenndämmung ins Auge gefasst. Diese birgt bauphysikalische Risiken und erfordert gut geplante und sorgfältig ausgeführte Details. Ein wiederkehrendes Thema bei Innendämmungen sind Balkenköpfe, die auf dem - nun kälteren - äusseren Mauerwerk aufliegen.
Aufstockungen
Die Holzbauweise mit ihrem hohen Vorfabrizierungsgrad ist prädestiniert für Aufstockungen, auch und gerade im urbanen Raum. Die dabei zu beachtenden Anforderungen sind breit gefächert. Sei es der Lärmschutz gegen Aussenlärm, der Schallschutz im Gebäude oder der Wärmeschutz.
Ersatzneubauten
Anstelle von aufwändigem Erneuern wird immer öfter auch ein Ersatzneubau ins Auge gefasst. Dadurch können bestehende Grundstücksflächen optimaler ausgenutzt und hohe energetische Standards erreicht werden. Weiter können die Grundrisse den aktuellen Bedürfnissen entsprechend geplant werden.