Wettbewerbserfolg:
Kindergarten Schlossmatt, Bern
Ausbau mit Respekt für Bestehendes
Das ausgewählte Projekt respektiert den bestehenden Bau und entwickelt ihn gleichzeitig weiter. Das bestehende Kindergartengebäude wird aufgestockt und mit je einem Anbau im Osten und Westen in Holzbauweise ergänzt. Als neues Element fasst ein Dach über einer umlaufenden Veranda die verschiedenen Gebäudeteile zusammen. Die Veranda dient der Erschliessung, bietet durch eine stellenweise Verbreiterung aber auch die Möglichkeit für schulische Nutzungen in kleineren Gruppen im Freien. Halbrunde Aussparungen im Dach schaffen Platz für die Kronen der bestehenden Bäume und ermöglichen eine gute Belichtung der mittleren Räume. Zwei Treppen führen von aussen direkt zu den Klassenzimmern im Obergeschoss. Das Gebäudevolumen ist gut in den Freiraum und in die Siedlung integriert. Im Aussenraum wird der wertvolle Baumbestand weitgehend erhalten bleiben.
Nachhaltigkeit und Mut zu weniger
Beim Pilotprojekt Erweiterung Kindergartenstandort Schlossmatt sollen klimaschonendes Bauen und ein energieeffizienter Betrieb im Mittelpunkt stehen. Dies leistet einen Beitrag zur Umsetzung der Energie- und Klimastrategie der Stadt Bern. Bei der Planung und Umsetzung des Projekts sind deshalb innovative bauliche Lösungen zentral.
Die bestehende Gebäudestruktur wird weitgehend weiterverwendet und energetisch saniert. Es werden möglichst alle noch brauchbaren Bauteile weiter genutzt. Die nach Süden geneigte Dachfläche ist vollständig mit Photovoltaik belegt. Durch eine Kombination des Luftaustausches mit der Raumheizung kann auf eine Wärmeverteilung mit aufwändigen Installationen verzichtet werden. Die Weiterverwendung und die energetische Sanierung des Gebäudebestands tragen zur Suffizienz bei.
Überzeugendes Siegerprojekt
Die vorgeschlagene Lösung überzeugte die Jury sowohl als wertvoller Beitrag zum nachhaltigen Bauen wie auch als überraschendes, eigenständiges und innovatives Schulbauprojekt. Das Projekt wird nun gemäss den Empfehlungen der Jury weiterentwickelt und konkretisiert. Die zu erwartenden Investitionskosten liegen zwischen 6,8 und 8,0 Millionen Franken. Es ist geplant, das Bauprojekt in den Jahren 2025 bis 2026 umzusetzen.
Bild: Visualisierung Projekt MARY POPPINS (Nightnurse Images)